Durch erneute Bewilligung: DFG fördert Arbeitsgruppe „Epitheliale Barriere“ mit insgesamt über einer Million Euro
News vom 01.07.2024
Im Zuge der Legalisierung von Cannabis in Deutschland gibt es einen großen Forschungsbedarf hinsichtlich der Wirkung der Inhaltsstoffe auf den Körper. Für das nicht psychoaktive Cannabidiol konnte die Arbeitsgruppe „Epitheliale Barriere“ um Professor Salah Amasheh von der Freien Universität Berlin bereits entzündungshemmende, die Darmgesundheit fördernde Eigenschaften des Wirkstoffs Cannabidiol auf molekularer Ebene identifizieren. Auf dieser Basis wurde nun die weiterführende Forschung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einer erneuten Einzelförderung in Höhe von 388.000 Euro ausgezeichnet.
Das nun mit 388.000 Euro von der DFG geförderte Projekt AM141/15-1 „Cannabinoid- und Entzündungseffekte in Schweinedarmmodellen“ des Biologen und Arbeitsgruppenleiters am Institut für Veterinär-Physiologie der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Salah Amasheh, startet am 1. Juli 2024. Es knüpft damit erfolgreich an die noch laufende Förderung des Projekts AM141/14 „Funktionelle und molekular-biologische Charakterisierung der epithelialen Barriere des Follikel-assoziierten Epithels porziner Peyer-Plaques“ in Höhe von 651.000 Euro (Laufzeit von 2016 bis 2024) an. Dabei konnte das Forschungsteam die Grundlage für eine zelluläre und molekularbiologische Entzündungsforschung am Fachbereich Veterinärmedizin etablieren.
Ergebnisse der bisherigen Forschungsarbeiten wurden bislang unter anderem im renommierten Fachjournal „Materials Today Bio“ veröffentlich: Die Forschenden wiesen nach, dass Cannabidiol, einer der Hauptwirkstoffe der Cannabispflanze, die in Zellen ablaufenden Entzündungsreaktionen hemmt, indem es krankheitsassoziierte Rezeptoren herunterreguliert und gleichzeitig die natürliche, abdichtende Schutzfunktion von Körperoberflächen stärkt. Hieraus ergeben sich vielfältige therapeutische und gesundheitsfördernde Aspekte, welche neue medizinische Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. Die publizierten Ergebnisse liefern bereits wertvolle Einblicke in Zellvorgänge, die z.B. in der Therapie von entzündlichen Darmerkrankungen aber auch generell gesundheitsfördernd genutzt werden können.
"Die erfolgreiche Analyse des Cannabidioleffekts stellt für uns einen wichtigen Meilenstein dar. Nun stellt sich die Frage, ob weitere Inhaltsstoffe die entzündungshemmenden und Darmgesundheit-fördernden Eigenschaften unterstützen oder anderweitig Einfluss darauf nehmen“, betont Prof. Salah Amasheh.
Die nun im Rahmen des von der DFG ermöglichte Weiterführung des Projekts lässt auf weitere Erkenntnisse in Bezug auf Wirkmechanismen und Anwendungsmöglichkeiten der seit Jahrtausenden genutzten Heilpflanze hoffen.