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Historie

Am 15. Mai 2012 unterzeichneten die Leiter aller deutsch-[1] und französischsprachigen[2] universitären tierärzlichen Ausbildungsstätten die Statuten einer „French-German Summer School for the Promotion of Veterinary Science“ (FGS). Die Unterzeichnung fand in Budapest anlässlich der 25. Generalversammlung der European Association of Establishments for Veterinary Education (EAEVE) statt.

Die Statuten sehen vor, dass einmal pro Jahr von einer der beteiligten Einrichtungen eine FGS organisiert wird. Jede der beteiligten Einrichtungen kann bis zu zwei in der Regel im postgradualen Studium befindliche Teilnehmer entsenden. Die Kosten für die Teilnahme werden großteils von den delegierenden Einrichtungen getragen, wodurch die finanziellen Grundlagen der FGS gesichert sein sollten.

Die erste FGS wird vom 19. bis 31. August 2013 am Fachbereich Veterinärmedizin, Justus-Liebig-Universität Gießen zum Thema „Membrane Proteins; from cloning to function“ stattfinden. Die nächsten Veranstaltungen sollen 2014 an der Ecole Vétérinaire in Nantes und 2015 an der Vetsuisse Fakultät in Bern stattfinden.

Mit der Unterzeichnung der Statuten der FGS ist eine lang gehegte Idee umgesetzt worden. Bereits 2004 fand in Paris unter Beteiligung der Fakultäten, des deutschsprachigen Fakultätentages sowie hoher ministerialer Vertreter eine Tagung zum Thema „Von den Partnerschaften zwischen den tiermedizinischen Fakultäten und den Ecoles Nationales Vétérinaires zu einer französisch-deutschen Universität?“ statt. Die Bemühungen, über die Deutsch-Französische Universität in Saarbrücken eine entsprechende Einrichtung zu kreieren, verliefen jedoch im Sand. Erst als der Fakultätentag die Initiative ergriff mit der Überzeugung, dass eine solche sicherlich sehr wünschenswerte Einrichtung nur auf Ebene und in Kooperation der tierärztlichen Ausbildungsstätten verwirklicht werden könne, kam der Zug ins Rollen. Der damalige Vorsitzende des Fakultätentages, Prof. Bernd Hoffmann, nahm dieses Mandat nach seinem Ausscheiden aus dem Vorsitz mit. Der Unterzeichnung in Budapest ging ein erstes den weiteren Weg ebnendes Treffen der deutsch-französischnen Einrichtungen im Mai 2011 in Lyon voraus. Die beteiligten Einrichtungen sind der festen Überzeugung, dass durch eine solche FGS mehr Transparenz und die gegenseitige Zusammenarbeit gefördert werden. Nur auf der Basis gemeinsamen wissenschaftlichen Interesses wird es möglich sein, die nächsten Schritte zu gehen, d.h. gemeinsam wissenschaftliche Projekte zu beantragen und zu bearbeiten und damit zu einem aktiven Wissenschaftleraustausch zu kommen.

Seit mehr als 20 Jahren hatte sich der Gründungsvater des Vereins „France-Allemagne Veterinaire; Verband Deutsch-Französischer Tierärzte“, Dr. André Debois, Träger hoher französischer Auszeichnungen sowie der Wilhelm-Pfeiffer Medaille des Fachbereichs Veterinärmedizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen, auf einen solchen weiteren Schritt in der spezifischen deutsch-französischen Zusammenarbeit gewartet. Er, der 1971 die „France-Allemagne Vétérinaire“ ins Leben gerufen hatte, hat – gemeinsam mit den anderen Vorsitzenden des Vereins – die aktive Unterstützung der FGS zugesagt. Auch wenn die Finanzierung der FGS durch die Eigenbeteiligung der Einrichtungen weitgehend gesichert ist, werden zusätzliche Fördermittel unumgänglich sein, um die FGS zum Laufen zu bringen und um eine attraktive Weiterbildung langfristig anbieten zu können.

[1]: Berlin, Gießen, Hannover, München, Leipzig, Wien, Zürich-Bern
[2]: Alfort, Liège, Lyon, Nantes, Toulouse