Januar 2024
Januar 2024 – Arkadi Kundik
Arkadi Kundik, Zaneta D. Musimbi, Jürgen Krücken, Thomas Hildebrandt, Oleg Kornilov, Susanne Hartmann and Friederike Ebner.
Parasites & Vectors. 2023, 16:243. Impactfactor: 3,2
doi: 10.1186/s13071-023-05871-5
Infektionen mit Ascaris suum sind für Tiere und Menschen ein gravierendes Problem. Jährlich infizieren sich laut WHO schätzungsweise 1.5 Milliarden Menschen weltweit mit Ascaris. Der wirtschaftliche Verlust durch Ascaris-Infektionen bei Schweinen ist ebenfalls enorm. Angesichts wachsender Anthelmintikaresistenzen ist das Forschungsinteresse insbesondere hinsichtlich Wirksamkeit und Resistenzmechanismen sehr hoch. Herkömmliche Methoden zur Untersuchung von Wirkstoffen gegen diese Parasiten sind jedoch oft subjektiv, aufwändig und wenig effizient. In dieser Studie wird erstmals eine neue, sensitive in vitro Möglichkeit zur Bewertung der Stoffwechselaktivität der Ascaris suum-L3-Larven gezeigt. Die Methode verwendet den nicht fluoreszierenden Farbstoff Resazurin, der in vitalen Larven zu fluoreszierendem Resorufin reduziert und in das Kulturmedium freigesetzt wird. Die Publikation beschreibt die Methode umfassend und sehr übersichtlich, sodass sie für künftige Untersuchungen anderer einfach verwendbar ist. Auch mögliche Fehlerquellen, etwa die Behinderung der Resazurin-Aufnahme durch intakte Larvenhüllen, werden dargestellt und Lösungen aufgezeigt. Die Validierung der Methode erfolgte durch Messungen an Larven die unterschiedlichen Stressoren ausgesetzt wurden. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Methode reproduzierbar ist und die Stoffwechselaktivität der Larven in Abhängigkeit vom Medikament bzw. Umweltstressor signifikant reduziert wird. Die Entwicklung dieser Methode ist ein Gewinn für die weitere Erforschung von Stoffwechselprozessen von Ascaris suum unter Einfluss von Anthelmintika.
Januar 2024 – Ting-Ting Li
Ting-Ting Li, Susann Langforth, Rudi Isbrandt, Nina Langkabel, Smaragda Sotiraki, Sofia Anastasiadou, Truls Nesbakken, Diana Meemken.
Food Control. 2023. Impact Factor: 6,0
doi: 10.1016/j.foodcont.2023.110174
Im Rahmen der risikoorientierten Schlachttier- und Fleischuntersuchung spielen die Lebensmittelketteninformationen (LMKI) gemäß Verordnung (EG) Nr. 853/2004 eine entscheidende Rolle. Sie ermöglichen einen bidirektionalen Informationsfluss zwischen Tierbeständen und Schlachtbetrieben. Einerseits dienen LMKI dazu, im Schlachtbetrieb die Risikobewertung der Tierbestände vorzunehmen. Andererseits bieten sie die Möglichkeit, gezielte Rückmeldungen an die Herkunftsbetriebe im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zu geben. Jedoch gelten LMKI für Schweine in der Forschung derzeit als unausgereift und in der Praxis unzureichend genutzt. Bedenken werden hinsichtlich der schlechten Qualität geäußert und die verfügbaren Informationen gelten als ungenügend. Insgesamt fehlt es an aussagekräftigen LMKI, die eine effektive risikoorientierte Entscheidungsfindung ermöglichen. Um Ansatzpunkte zur Verbesserung und Weiterentwicklung zu identifizieren, war es erforderlich, den Informationsgehalt von LMKI in ihrer aktuellen Form genauer zu bestimmen. Unsere europaweite Erhebung zum Status quo der LMKI für Schweine deckte Defizite bei der Übermittlung vorgeschriebener Daten auf. Zudem zeigte sich eine positive Verbindung zwischen dem Bestehen eines Zugangs zu bestimmten Daten wie etwa dem Gesundheitsstatus der Tiere und einer Bewertung von LMKI als hilfreich bei der Risikobewertung. Aufgrund dieser Ergebnisse sollte sich die Verbesserung und Weiterentwicklung der LMKI auf zwei wesentliche Aspekte fokussieren: die Ursachen für die Nichtumsetzung der EU-Verordnung und die Spezifizierung der zu erfassenden Daten.