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Intestinale Kokzidiose bei einer Katze

Katze, Abessinier, 4 Jahre alt;
Intestinale Kokkzidiose (Ätiologie: Cryptisospora felis, Cryptisospora rivolta);

Anamnese:

  • rezidivierender, therapieresistenter Durchfall
  • Anämie (Pyruvatkinase-Defizienz)

Signalement:

  • Katze, Abessinier, männlich, 4 Jahre alt

Histologische Befunde (Jejunumfragment):

  • Hochgradiger Befall mit Kokzidien (verschiedene Stadien in Enterozyten)
  • Hochgradige Kryptepithelhyperplasie (Aktivierung der Enterozyten mit großen, euchromatischen Zellkernen, Mitoseaktivität)
  • minimale, überwiegend nicht-eitrige Enteritis (überwiegend betont basal und geringgradig in der Propria mit vereinzeltem Nachweis von neutrophilen Granulozyten)

Jejunum:

  • Hochgradiger Befall mit Kokzidien

  • Hochgradige Kryptepithelhyperplasie

  • minimale, überwiegend nicht-eitrige Enteritis

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Histologie: intestinale Kokkzidiose

 

Ausschnitt Darmwand: Kryptepithelhyperplasie, geringgradige Enteritis

Ausschnitt Jejunum (200 x): ausgeprägte Kryptepithelhyperplasie und geringgradige, überwiegend nicht-eitrige Enteritis, deutliches submuköses Ödem

 

verschiedene Stadien im Darmepithel

400 x : verschiedene Parasitenstadien im Darmepithel, geringgradige, entzündliche Infiltration der Propria

 

verschiedene Stadien im Darmepithel

400 x : verschiedene Parasitenstadien (waagerechter Pfeil: beginnende Oozystenbildung, senkrechter Pfeil: Schizont mit Merozoiten)

Erreger:

  • Cystoisospora felis, Cystoisospora rivolta (wurden früher als Isospora klassifiziert)
  • Cystoisospora: Kokzidien mit fakultativem Zwischenwirt im Lebenszyklus (Nager, Rind)
  • Aufnahme der Oozysten mit anschließender Schizogonie (Merogonie, ungeschlechtliche Vermehrung mit Bildung von Merozoiten)
  • Gametogonie: nach unterschiedlicher Zahl von Schizogonie-Zyklen Differenzierung der Merozoiten zu weiblichen Makrogameten und männlichen Mikrogameten
  • Syngamie (Befruchtung) mit Bildung einer unsporolierten Oozyste, die ausgeschieden wird
  • Sporogonie: im Zwischenwirt oder extraintestinal im Endwirt, ungeschlechtliche Vermehrung zu Sporozoiten (meist in mehreren Sporozysten) innerhalb der sehr widerstandsfähigen Oozyste

Krankheitsbild bei der Katze

  • bei immunkompetenten, adulten Katzen meist symptomlos
  • Schizo- und Gametogonie laufen im Darm ab, die Sporogonie extraintestinal
  • manifeste Infektionen mit Durchfall nur bei Neugeborenen (Cystoisospora rivolta-Infektion: bis etwa 10 Wochen, Cystoisospora felis-Infektion: bis etwa 4 Wochen)
  • histologisch zeigen sich durch die Infektion der Enterozyten apikaler Epithelzellverlust mit Zottenatrophie und milde entzündliche (teils auch eitrige) Infiltrate betont basal und in der Propria der Darmkrypten ("Kryptitis"), unterschiedliche Stadien sind in den Enterozyten sichtbar
  • Interaktion bei Koinfektion mit Toxoplasmen

Weiterführende Literatur:

  • PubMed (Kokzidiose bei der Katze, einschließlich Toxoplasmose)