Endokrinologische Erkrankungen
Endokrinologische Untersuchungen: Pferde in moderner Haltung werden deutlich älter und leiden unter sogenannten Zivilisationserkrankungen, in Folge dessen nehmen endokrinologische Erkrankungen beim Pferd zu. Im Folgenden werden die beiden wichtigsten näher beschrieben:
Bei älteren Tieren tritt oft das Equine Cushing Syndrom (ECS) auf, bei dem es sich um eine Entartung der Hirnanhangdrüse handelt (Abb.1). Dieses führt zu Gewichts- und Muskulaturverlust, Haarkleidveränderungen, Hufrehe und dem vermehrten Auftreten von sekundären Erkrankungen. In der Klinik werden verschiedene Blutuntersuchungen angeboten (z.B. eine Messung des Hormons ACTH), um die Erkrankung zu diagnostizieren und den Erfolg der Therapie zu überprüfen. In Zweifelsfällen kann auch ein Dexamethason-Suppressionstest durchgeführtsowie Röntgenaufnahmen der Zehe angefertigt werden, um eine Hufrehe auszuschließen. Die Therapie mit Pergolid ist zwar lebenslang erforderlich, ermöglicht vielen Pferden jedoch noch Jahre ohne Krankheitssymptome.
Übergewichtige Pferde leiden häufig am Equinen Metabolischen Syndrom (EMS), eine dem Diabetes des Menschen verwandte Erkrankung (Abb.2). Durch verschiedene Tests, z.B. den kombinierten Glukose-Insulin-Toleranz-Test, kann eine Insulinresistenz festgestellt und der Schweregrad der Erkrankung untersucht werden. Auch beim EMS ist die Hufrehe eine gefürchtete Komplikation, die abgeklärt werden sollte. Neben einem Diät- und Bewegungsprogramm gibt es auch die Möglichkeit, die Erkrankung mit Schilddrüsenhormonen zu behandeln.