PENS Therapie bei Headshaking Patienten

Headshaking bezeichnet das unwillkürliche Kopfschlagen oder Kopfschütteln bei Pferden ohne erkennbaren Stimulus. Man kann vor allem zwei Formen von Headshaking unterscheiden, symptomisches und idiopathisches Headshaling. Bei dem symptomatischen Headshaking kann durch ausführliche Diagnostik (u.a. ophthalmologische Untersuchung, Endoskopie, CT) eine primäre Ursache gefunden werden und es steht die Therapie dieser in Vordergrund. Bei Pferden mit einem nicht trigeminus-mediiertem Headshaking sind die Symptome in der Regel sicher reproduzierbar. Kann keine Zuordnung zu einem Organsystem erfolgen spricht man per Ausschlussdiagnostik von idiopathischen trigeminus-mediiertem Headshaking. Die Ursache für die Hypersensibilität des Nervus trigeminus ist weiterhin unklar. Hierbei wird eine Funktionsstörung des Nervus trigeminus als Ursache angenommen. Der Therapieansatz für diese Patienten besteht in einer Desensibilisierung des Nervus trigeminus. Hierzu wird eine minimalinvasive neuromodulatorische Therapie eingesetzt, die bereits in der Humanmedizin beim Management von neuropathischen Schmerzen genutzt wird. Die Komplikationsraten und Nebenwirkungen sind gering und in der Regel selbstlimitierend, weshalb die PENS Therapie in aktuellen Veröffentlichungen als Firstline Treatment empfohlen wird (Kloock, et. al.Impact of Different Diagnostic Procedures on Diagnosis, Therapy, and Outcome in Horses with Headshaking: Recommendations for Fast-Track Advanced Diagnostic and Therapeutic Protocols. Animals 2022,12, 3125). In Einzelfällen kann es zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen, auch diese Komplikation regeneriert sich in fast allen Fällen innerhalb einiger Tage bis Wochen selbst. Um zu ermitteln ob eine PENS Therapie in Frage kommt, sollte das Pferd bereits weiterführend untersucht worden sein. Der Therapieansatz der PENS Therapie richtet sich an Patienten mit der Verdachtsdiagnose des idiopathischen trigeminus-mediierten Headshakings. Dies ist der Fall, wenn nach umfangreicher und zielgerichteter Ausschlussdiagnostik keine primäre Ursache gefunden werden konnte und betrifft den Großteil der an Headshaking erkrankten Pferde.

In unserer Klinik bieten wir Ihnen eine Kombination aus der PENS (= percutaneous electrical nerve stimulation) Therapie mit Elektroakkupunktur an.  Initial werden 3 Therapiesitzungen im Abstand von 2 bzw. 4 Tagen durchgeführt. Kommt es nach einem Therapieerfolg zu einem Wiederauftreten der Symptomatik, kann eine erneute Therapie begonnen werden. Die Behandlung wird am sedierten Pferd durchgeführt. Nach Karenzzeit der verabreichten Sedation ist auch eine Turnierteilnahme wieder möglich.

Für weitere Informationen und den genaueren Ablauf kontaktieren Sie uns gerne.

 

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